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Auch wir müssen uns wieder Zeit für die Zeit nehmen, damit sie nicht nur vergeht, sondern auch etwas bedeuten kann.
Manchmal läuft die Zeit rückwärts, und wir vergessen die Gegenwart, ums uns an das zu erinnern, was gewesen ist.
Manchmal vergessen wir Vergangenheit und Zukunft, und tauchen in die zeitlose Ewigkeit des Augenblicks ein.
Und manchmal verlassen wir die Gegenwart, um unsere Zukunft herbeizuträumen.
Die Wiedereroberung der Zeit ist die Wiedereroberung des Lebens – nicht als Einstein’sche Akkumulation, sondern als Bergson’sche Qualität, als Dauer und Tiefe.
Es gilt unsere Erinnerungen zu hüten, unsere Gegenwart auszukosten und das Kommende zu umreißen.
Gerade letzteres ist ein heikles Geschäft, da wir der Zukunft nicht nur entgegengehen, sondern sie auch entgegenkommt.
Gewiss ist nur, dass unser Leben kurz ist.
Wir Menschen sind endliche Wesen, mit endlicher Kraft.
Nur wer sich diesen schmerzlichen Wahrheiten stellt und anerkennt, dass alles begrenzt ist, dass wir alles verlieren werden und am Schluss unser eigenes Leben, hat die Motivation, das Leben zu feiern.
Warum sollte ich mir auch Zeit nehmen, dankbar zu sein und zu genießen, wenn ich denke, dass alles immer so weitergeht?
***Das tut es nicht***.
Weder unser eigenes Leben, noch unser Leben als Spezies.
Corona war eine Endlichkeitserfahrung, der Klimawandel ist eine Endlichkeitserfahrung.
Denn nicht die Natur ist bedroht, sondern unser eigenes Überleben.
Wir müssen umdenken, oder wir sind den Rest unseres Lebens mit Schadensbegrenzung beschäftigt und werden schuldig an den nächsten Generationen.